Lieber zukünftige Hundebesitzer,

es freut uns sehr, dass Sie sich für einen Hund aus dem südlichen Mittelmeerraum interessieren.

Daher möchten wir Ihnen unser Infoblatt zum Thema Mittelmeererkrankungen vorstellen, damit Sie wissen, welchen möglichen Erregern Ihr Vierbeiner ausgesetzt gewesen sein könnte. Sollten bei ihrem Hund Symptome auftauchen oder Ihr Tierarzt Antikörper gegen eine der sogenannten Mittelmeerkrankheiten feststellen, sind die Heilungschancen bei richtiger Behandlung sehr groß!

Generell möchten wir Ihnen ans Herz legen, Ihren Hund im Alter von ca. 12 Monaten testen zu lassen und ggf. weitere Tests mit Ihrem betreuenden Tierarzt zu besprechen.

Für Fragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung! 

Infoblatt Mittelmeererkrankungen (.pdf-Datei)

 

Informationen zur Leishmaniose

Leishmaniose ist eine weltweit vorkommende Erkrankung mit durch die Sandmücke übertragenen Einzellern. Ursprünglich als Tropenkrankheit angesehen, kommen Leishmaniosen auch im europäischen Mittelmeerraum vor und es wurden nun auch Sandmücken in Deutschland gefangen. Mit der steigenden Zahl von Reisenden in ursprüngliche Verbreitungsgebiete steigt auch in Deutschland die Zahl der importierten Leishmaniose-Erkrankungen.
Die Erreger befinden sich beim Hund und Mensch in den Zellen von Leber, Milz und Knochenmark und dort in den weißen Blutkörperchen, die für den körpereigenen Schutz zuständig sind. Damit schädigen sie das Immunsystem. 
Bei Hunden kommt es zu unterschiedlichen Symptomen, besonders auffällig sind die typischen Hautveränderungen an Ohren, Nase und Pfoten; innere Organe können geschädigt werden. Sie reichen vom lokal begrenzten, spontan ausheilenden Einzelgeschwür bis zur tödlich endenden Allgemeinerkrankung.

Für den Hund stehen zahlreiche therapeutische Verfahren zur Verfügung, die aber individuell, je nach Erregerstamm, Konstitution, Alter und Hunderasse eingesetzt werden müssen.
Grundvoraussetzung in jedem Fall ist eine Erhöhung und Stabilisierung des Immunsystems des Hundes. Kein Stress, Geborgenheit, ausgewogenes Futter - all das verbessert seine Konstitution, sein Wohlbefinden und stärkt damit sein Immunsystem. Damit wird das Tier in die Lage versetzt, sich selbst mit dem Erreger auseinander zu setzen und damit fertig zu werden. Besonders Tiere, die keine Symptome zeigen, haben dabei sehr gute Chancen. Auch Tiere mit einem niedrigen Infektionstiter* können ein symptomfreies Leben führen.
Eine Spontanheilung ist bei Hunden unter ca. 5 Jahren möglich und auch bekannt.
Als pflanzliche Unterstützung zur Erhöhung der Immunabwehr kann ECHINACEA  gegeben werden.
Für die individuelle Behandlung stehen verschiedene Präparate zur Verfügung , die grundsätzlich in Kombination und auf den jeweiligen Hund abgestimmt gegeben werden müssen (Allopurinol, Amphotericin B, Antimon, Ketoconazol, Interferon, Oleyl-PC u.a.) Grundsätzlich gilt bei einer reinen oder kombinierten Chemo-Therapie mit Antimon (Glucantime), je jünger ein Hund ist, desto günstiger sind die Erfolgsaussichten.
Gute Heilungschancen mit einer Kombinationstherapie mit Allopurinol und Levamisole. Vom medizinischen Standpunkt betrachtet ist Leishmaniose heilbar! Allerdings ist hier vom Gesamtzustand des Hundes auszugehen und der individuellen Behandlung bzw. Medikamentengabe. Unbehandelt führt auch diese Erkrankung durch Veränderung der inneren Organe zum Tod. Es wird ständig an neuen Präparaten und Behandlungsmöglichkeiten mit guten Aussichten geforscht. Auch eine zusätzliche homöopathische Unterstützung des Tieres zeigte schon oft gute Ergebnisse.

*die geringste zum Angehen einer Infektion erforderliche Erregermenge (= Infektionsdosis)

Leishmaniose kann sich nur mit dem Vorkommen der Sandmücke als Überträger verbreiten. Es gibt sie in allen mediterranen Ländern, in Regionen von Tunesien, Griechenland, Türkei, Portugal, Südfrankreich, Spanien, Kanaren, Sizilien, aber auch in Deutschland und der Schweiz. Die Mücken sind nur von Frühling bis Spätsommer unterwegs, besonders aber im August und September. Sandmücken sind windempfindlich, sind also nie direkt am Meer und fliegen nur nachts, etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang bis eine Stunde vor Sonnenaufgang.

Jeder kann in südlichen Ländern durch die Mücken infiziert werden, der Mensch genauso wie Hunde (auch für deutsche Hunde gefährlich, die mitreisen). Eine Übertragung durch Hundespeichel ist auszuschließen, da sich dort keine weißen Blutkörperchen und somit keine Erreger befinden. Wissenschaftlich gesehen gibt es keinen nachgewiesenen Fall, bei dem sich der Mensch durch seinen Hund infiziert hat, oder ein Hund durch einen anderen infiziert wurde.